der Beckenboden & DAS BABYTRAGEN
Welchen Einfluss hat das Tragen auf unseren Beckenboden
Unser Beckenboden ist ein Boden aus Muskelplatten und Bindegewebe in der Beckenhöhle des Menschen. Er verschließt das Becken nach unten, stützt die inneren Organe und ermöglicht so unsere aufrechte Haltung. Du kannst Deinen Beckenboden bereits während der Schwangerschaft mit kleinen Übungen trainieren, damit er gut auf die Geburt und die Zeit danach vorbereitet ist. Ein Anspannen und wieder Entspannen des Beckenbodens lässt sich einfach in den Tagesablauf einbauen. Beckenbodentraining in der Schwangerschaft hat einen positiven Einfluss auf die Geburt. Eine gute, gestärkte Mitte hilft, gut durch die Schwangerschaft zu kommen.
Der Beckenboden trägt unsere Organe und muss während der Schwangerschaft zusätzlich das immer schwerer werdende Baby, die Plazenta und die Gebärmutter halten. Er wird in der Schwangerschaft sehr strapaziert. Während der Geburt befördert er das Baby durch den Geburtskanal. Oft ist er nach der Geburt erschlafft und muss wieder, durch gezielte Übungen stabilisiert und gestrafft werden. Ein gesunder Beckenboden ist elementar, um Körperausscheidungen zuverlässig steuern zu können. Dazu gibt es einige Übungen, die Du allein zu Hause, oder in einer Gruppe, z.B. bei der Rückbildungsgymnastik oder speziellen Beckenboden- Kursen ausüben kannst. Aber auch so kannst Du für Deinen Beckenboden vieles im Alltag tun, damit er schnell wieder „ganz der Alte“ ist.
Besonders in Bezug auf das Tragen Deines Babys gibt es ein paar wichtige Dinge, die Du wissen solltest:
- Besonders wichtig ist es, dass Du die Babytrage oder das Tragetuch ausreichend fest gebunden hast. Dies unterstützt Dich bei der aufrechten Haltung Deines Körpers und schafft dadurch eine gute Beziehung zu Deinem Beckenboden. Aufgerichtet arbeitet das Zwerchfell gut mit dem Beckenboden zusammen und entlastet ihn, da die Organe an ihrer Position verbleiben. Sind die Babytrage oder das Babytragetuch allerdings zu locker gebunden, gehst Du in eine gekrümmte Haltung. Die Organe werden nach unten gedrückt und belasten so den Beckenboden unnötig.
- Achte auf einen guten Körperschwerpunkt, wenn Du Dein Baby in der Babytrage oder Deinem Tragetuch trägst. Trägst Du Dein Baby auf der optimalen Höhe, entlastet das Deinen Beckenboden. Die „Kopfkusshöhe“ ist hierbei sicher ein guter Indikator für eine angenehme und gesunde Tragehöhe Deines Babys. Dies freut nicht nur Deinen Beckenboden, sondern auch Deinen Rücken.
- Dein Kind ist am allerbesten in einer Babytrage oder einem Tragetuch aufgehoben, vorausgesetzt natürlich, dass es fest genug angelegt ist. Dieses Tragen ist immer dem „auf dem Arm tragen“ vorzuziehen. Ein „Armtragling“ belastet den Beckenboden deutlich mehr als ein Kind, das adäquat in einer Tragehilfe fest am Körper getragen wird. Dies gilt auch für das Schleppen der schweren und unhandlichen Babyschalen. Diese sind, genaugenommen, Gift für den Beckenboden.
- Bei größeren oder schwereren Kindern ist es sinnvoll, das Baby auf dem Rücken zu tragen. Ein zu langes Tragen vor dem Bauch belastet unnötig. Auf dem Rücken fühlen sich die Kinder ab einem gewissen Zeitpunkt ohnehin meist wohler. Damit sind wieder zwei positive Aspekte vereint. Glückliches Kind - entlasteter Beckenboden.
Das Allerwichtigste: Achte auf Deine Körper!
Wenn Du ein Fremdkörpergefühl empfindest, Schmerzen im Beckenring, dem Steiß oder der Symphyse hast, Druck nach unten verspürst, oder Dich matt und abgeschlagen fühlst, dann ist es Zeit für eine Pause! Setz Dich nicht unter Druck und beginne nach der Geburt langsam mit dem Tragen und steigere die Dauer nach Deinem Befinden. Im Zweifelsfall kannst Du Deinen Gynäkologen oder Deine Hebamme zu Rate ziehen oder bei besonders ausgeprägten Symptomen zu einem Spezialisten gehen.
Happy and healthy Babywearing